Der Verband
18.07.2022
Das war nicht gerade der Glückstag am Montag für die Deutschen
Eva Lys leider ausgeschieden (Credit: Hamburg European Open/Witters)
Bei den Hamburg European Open am Montag gab es nicht nur zufriedenstellende Ergebnisse für die Deutschen. Siehe untenstehende Tableaus.
Andrea Petkovic tanzt ins Achtelfinale |
Turnierbotschafterin Andrea Petkovic nimmt ihren Job bei den Hamburg European Open auch auf dem Tennisplatz wieder sehr ernst. Die Vorjahresfinalistin zog als erste deutsche Spielerin in die zweite Runde des kombinierten WTA- und ATP-Turniers am Rothenbaum ein. In einem deutschen Duell bezwang die 34 Jahre alte Darmstädterin die Hamburger Lokalmatadorin Tamara Korpatsch in 1:20 Stunden glatt mit 6:3, 6:3 und begeisterte die Fans auf dem Center Court am Rothenbaum anschließend auch noch mit ihrem berüchtigten „Petko-Dance“. Petkovics nächste Gegnerin ist nun am Dienstag Misaki Doi (31) aus Japan.
Die Nachwuchsspielerinnen Eva Lys (20) aus Hamburg und Nastasja Schunk (18) aus Ludwigshafen sind dagegen ausgeschieden. Lys unterlag der Argentinierin Maria Carlé 5:7, 6:3, 2:6. „Ich bin auf dem richtigen Weg und es hat mir großen Spaß gemacht, hier zu Hause zu spielen. Leider war ich im dritten Satz nicht konstant genug“, analysierte Lys. Schunk musste sich der an vier gesetzten Aliaksandra Sasnovich 1:6, 4:6 geschlagen geben.
Andrea Petkovic war nicht gänzlich zufrieden mit ihrem Spiel. „Es war solide, aber ich muss noch an ein paar Stellschrauben drehen“, sagte sie. Gegen die 31 Jahre alte Doi setzte sich Petkovic beim Turnier in Madrid Ende April relativ souverän durch. „Sie ist sehr solide und eine Linkshänderin“, sagt „Petko“, „ich muss wirklich gut spielen, um sie zu schlagen.“ Von der Vorbereitung her sollte das möglich sein, sagt sie: „Bälle und Sand hier liegen mir und ich bin voll darauf eingestellt, hier gut abzuliefern. Ich bin im Tunnel.“
Deutsche Herren verpassen Achtelfinale haarscharf
Er hat gekämpft, gespielt, gehofft und wirklich alles gegeben – doch Jan-Lennard Struff ist in der ersten Runde der Hamburg European Open gescheitert. Der Warsteiner unterlag in einer intensiven und dramatischen „Night Session“ trotz zweier Matchbälle mit 6:3, 3:6, 6:7 (2:7) gegen Karen Khachanov, dem er sich schon vor zwei Jahren am Rothenbaum ebenfalls in drei engen Sätzen geschlagen geben musste.
Zuvor waren auch die Hoffnungen der beiden erst 18 Jahre alten Deutschen Marko Topo und Max Hans Rehberg (beide München) auf den Einzug in die zweite Runde geplatzt. Qualifikant Topo verkaufte sich gegen den Top50-Spieler Alex Molcan (Slowakei) bei seiner 5:7, 3:6-Niederlage mit seinem druckvollen Spiel jedoch sehr gut.
Noch dichter an einer Überraschung dran war Rehberg, der seine Wildcard bei der 6:3, 5:7, 1:6-Niederlage gegen den Slowaken Jozef Kovalik rechtfertigte. Im zweiten Satz lag der Münchner sogar ein Break in Front, konnte die Führung auf dem gut besuchten Matchcourt M1 aber nicht ins Ziel bringen. Beide Youngster werden aus ihren Hauptfeldauftritten bei einem ATP-500er Turnier aber sicher eine Menge mitnehmen.
Für Struff war ebenfalls der Sieg in einem begeisternden Match auf Augenhöhe in Reichweite. Am Ende des 2:16 Stunden dauernden Spiels hatten beide Profis exakt 102 Punkte gewonnen – nur eben Khachanov den letzten. Wenn es einen „Knackpunkt“ gab, dann den, dass Khachanov zwölf von 15 Breakchancen abwehrte, während der Deutsche nur fünf Breakpunkte zuließ, aber auch dreimal sein Service verlor. Dafür bewies Struff großen Kampfgeist, kam nach einem Break im dritten Satz noch einmal zurück, ließ aber zwei Matchbälle ungenutzt und zog am Ende den Kürzeren.
Der 32 Jahre alte Struff trat bereits zum 14. Mal am Rothenbaum an, er ist damit der aktuelle Rekordteilnehmer. Doch es bleibt bei der unglücklichen Bilanz von insgesamt nur drei Erstrundensiegen seit 2009. „Ich war oft nahe dran und hatte oft auch sehr schwere Auslosungen“, sagte er zu seiner Rothenbaum-Geschichte. So war es leider auch in diesem Jahr. Seinem Ziel, wieder die Top100 der Weltrangliste zu erreichen, wird die derzeitige Nummer 122 der ATP in dieser Form aber ganz sicher schon bald deutlich näher kommen.
Die Public Area (Foto: elvis)