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24.10.2021
Future Nord: Düsseldorfer Squire im Herren-Finale – Ungarns Topstar Babos bei den Damen im Endspiel
Der deutsche Wildcard-Spieler Henri Squire kämpft am Sonntag im Finale um den Titel beim ITF Future Nord in Hamburg. Der 21-jährige Düsseldorfer, der derzeit auf Weltranglistenposition 614 geführt wird, gewann am Samstag das deutsche Halbfinale gegen den an Nummer vier gesetzten Nürnberger Johannes Härteis (ATP 431) mit 6:4, 6:4. Zu einem erhofften deutschen Endspiel gegen seinen „guten Kumpel“ Louis Weßels wird es für Squire nicht kommen: Der Detmolder Weßels (ATP 418), die Nummer acht der Setzliste, verlor in der Vorschlussrunde gegen den ungesetzten Schweizer Jakub Paul (ATP 542) mit 2:6, 4:6.
Squire, der im Achtelfinale bereits den topgesetzten Daniel Masur (Versmold/ ATP 240) ausgeschaltet hatte, war glücklich über seinen Erfolg gegen den 25-jährigen Franken Härteis. „Das 6:4, 6:4 klingt vielleicht glatter als es war.. Die Statistiken sehen bestimmt extrem eng aus. Aber ich habe ganz gut gespielt, gut serviert, ich habe mich deutlich besser gefühlt als am Freitag. Ich hatte auch noch nie gegen Johannes gespielt, weil er deutlich älter ist als ich. Ich freue mich einfach, im Finale zu sein“, sagte Squire. Überraschend kam für ihn sein Durchmarsch bis ins Endspiel nicht: „Ich habe in den letzten Monaten schon sehr gut gespielt und spiele immer besser von Woche zu Woche. Ich bin mit der Einstellung in Hamburg an den Start gegangen, dass ich das Turnier gewinnen möchte.. Dass ich hier mit einer Wildcard reingekommen bin, heißt für mich nicht so viel. Es geht einfach um das Level, das man zurzeit hat. Welches Ranking man hat, ist da nicht so entscheidend.“
Das Herren-Finale wird am Sonntag um 12 Uhr parallel zum Damen-Endspiel ausgetragen. Bei den Damen erreichte die prominente Ungarin Timea Babos (WTA 149) bei ihrem Comeback-Turnier nach fünfmonatiger Verletzungspause auf Anhieb das Finale. Die vierfache Grand-Slam-Turniersiegerin im Doppel, die im Einzel auch schon auf Weltranglistenplatz 25 stand, setzte sich gegen die Schweizerin Susan Bandecchi (WTA 200) mit 6:4, 7:5 durch. Im Endspiel trifft die an Position zwei gesetzte Babos auf die Kroatin Antonia Ruzic (WTA 727), die sich gegen die französische Qualifikantin Mallaurie Noel (WTA 518) mit 6:3, 6:2 behauptete.
Babos wählte für ihre Rückkehr nach den Verletzungen bewusst ein Turnier auf ITF-Level
Babos ist mit ihrem bisherigen Turnierverlauf sehr zufrieden: „Ich bin sehr glücklich, es ist eine sehr herausfordernde Woche. Letztes Jahr konnten wir alle wegen der Covid-Pandemie kaum spielen. Und dieses Jahr hatte ich selbst Covid, und dann bin ich wegen meiner Hüft- und meiner Achillessehnenverletzung ausgefallen. Ich hatte praktisch kein linkes Bein mehr. Es ist also nicht leicht für mich, zurückzukommen, aber ich bin sehr glücklich! Ich spiele zwar noch nicht mein bestes Tennis, aber ich kämpfe und bin im Finale. Und das war mein Ziel! Ich wollte so viele Matches wie möglich bestreiten und sehen, wie meine Verletzungen sich anfühlen. Und glücklicherweise spüre ich nichts, ich bin weitgehend schmerzfrei. Natürlich habe ich überall Muskelkater von den Matches, aber das ist eine andere Art von Schmerz.“
Sie habe sich bewusst dafür entschieden, bei einem kleineren Turnier auf ITF-Level auf die Tour zurückzukehren: „Ich wollte möglichst viel Matchpraxis bekommen. Und es ist auch gut für mein Selbstbewusstsein und meine mentale Stärke, zunächst mal ein kleineres Turnier zu spielen.“ Und wenn sie schon im Finale sei, wolle sie sich auch die Trophäe gewinnen: „Deshalb bin ich hier! Und es ist ein großartig organisiertes Turnier und Hamburg ist eine tolle Stadt. Ich musste mich nur erst einmal an die super langsamen Plätze gewöhnen. Ich bin eine sehr aggressive Spielerin, aber hier muss ich sehr viel verteidigen, weil meine Gegnerinnen alle Bälle zurückbringen.“ Aber auch das sei eine gute Belastungsprobe für ihr linkes Bein. „Ich bin einfach glücklich, wieder Tennis spielen zu können“, sagte die 28-Jährige.
In den Doppelwettbewerben waren die Schweizer Tennisprofis am erfolgreichsten. Bei den Herren sicherten sich die Eidgenossen Leandro Riedi und Yannik Steinegger den Titel mit einem 6:3, 6:2-Erfolg über Vladyslav Orlov (Ukraine) / Viktor Durasovic (Norwegen). Bei den Damen siegte die Schweizer Nachwuchsspielerin Ylena In-Albon an der Seite ihrer lettischen Partnerin Kamilla Bartone. Die beiden besiegten Olivia Gadecki (Australien) / Sada Nahimana (Burundi) mit 6:4, 6:3.
Das Future Nord ist mit insgesamt 50.000 US Dollar dotiert (je 25.000 US-Dollar für Damen und Herren). Für Zuschauer ist der Zutritt zum Leistungszentrum des Hamburger Tennis-Verbandes kostenlos. Es gilt die 3G-Regel.
Beide Einzel-Endspiele werden am Sonntag im Livestream auf der Media-Plattform der ITFkostenlos übertragen. Die Draws sind hier auf der Website des Hamburger Tennis-Verbandes abrufbar.
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