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09.07.2021

Jule Niemeier fordert Andrea Petkovic im deutschen Halbfinale

Die Tennisfanns bei den Hamburg European dürfen sich auf ein deutsches Traum-Halbfinale freuen. Dabei fordert Turnierbotschafterin Andrea Petkovic (33) die erst 21-jährige Jule Niemeier zu einem echten Generationenduell.

Niemeier fegte im Viertelfinale über French-Open-Halbfinalistin Tamara Zidansek (Slowenien) regelrecht hinweg und feierte nach nur 76 Minuten ein verdientes 6:2 und 6:3. Nach dem Halbfinaleinzug Ende Mai in Straßburg, steht Niemeier nun zum zweiten Mal in ihrer jungen Profikarriere in der Runde der letzten Vier eines WTA-Turniers.

Mit einem unerreichbaren Netzroller beendete Niemeier ihren spektakulären Auftritt. Ein Moment des Glücks, nachdem sie zuvor zwei Sätze lang die dominierende Akteurin auf dem Platz war. Niemeier gelang ein echter Blitzstart, sie kaufte Zidansek früh den Schneid und agierte mit großem Selbstvertrauen. „Ich war gut auf das Match eingestellt und wusste von Beginn an, was ich tun sollte“, zeigte sich Niemeier mit ihrem Spiel sehr zufrieden. Zidansek schien dagegen zweitweise überfordert von den kraftvollen Grundschlägen und gefühlvollen Stopps der jungen Deutschen, die ungefährdet ins Halbfinale einzog.

Dort kommt es für Niemeier nun zum Aufeinandertreffen mit Turnierbotschafterin Andrea Petkovic. Die Darmstädterin bezwang Ysaline Bonaventure (Belgien) mit 6:2, 7:5.  Nach einem dominanten ersten Satz war es im zweiten Durchgang ein hartes Stück Arbeit, ehe Petkovic mit ihrem zweiten Matchball die Begegnung für sich entscheiden konnte. Bonaventure schlug beim Stand von 5:4 zum Satzgewinn auf, doch „Petko“ schaffte das Break und gewann mit einer Willensleistung auch die nächsten beiden Spiele gegen die schlaggewaltige Belgierin.

Beim bis dato letzten Damenturnier am Hamburger Rothenbaum im Jahr 2002 startete Andrea Petkovic als 14-Jährige in der Qualifikation. 19 Jahre später steht sie nun im Halbfinale und will sich bei Niemeier für die Dreisatz-Niederlage, die sie vor wenigen Wochen in Straßburg hinnehmen musste, revanchieren. „Ich kenne sie schon länger, weil wir früher zusammen in Offenbach trainiert haben. Dort hat sie mir schon oft den Hintern versohlt“, sagt Petkovic über ihre Habfinal-Kontrahentin. „Jetzt hoffe ich nun auf eine Revanche!“

Die große Überraschung des Turniers ist derweil Qualifikantin Elena-Gabriela Ruse.  Die Rumänin spielte sich mit einem 6:4, 1:6, 7:5-Erfolg über Danielle Collins überraschend ins Halbfinale. Die 23-jährige Rumänin nutzte ihren sechsten Matchball, um den Sieg gegen die an Nummer vier gesetzte US-Amerikanerin einzufahren.„Ich bin nicht so gut in der Defensive. Daher habe ich mich auch zum Schluss voll darauf fokussiert, aggressiv zu spielen und Druck auf Danielle auszuüben. Das ist mir gelungen – es war ein perfektes Match“, bilanzierte Ruse.

Im Kampf um den Finaleinzug trifft Ruse am Samstag auf die topgesetzte Dayana Yastremska (Ukraine), die ihr Viertelfinale gegen die Italienerin Sara Errani mit 7:6, 6:4 für sich entschied. Die 21-Jährige versuchte die Ballwechsel kurz zu halten, zog alle Grundschläge und Returns mit maximalem Tempo durch, während die italienische Altmeisterin ihr berüchtigtes Defensivspiel aufzog. Gerade in den entscheidenden Situationen agierte Yastremska nochmal etwas druckvoller und bejubelte nach 1:53 Stunden ihren zweiten Erfolg nach ihrem Comeback.