Hamburg (18. 10. 22) - Die Hamburger Hoffnungsträgerin Noma Noha Akugue (Foto) hat ihr Auftaktspiel beim Hamburg Ladies & Gents Cup verloren. Die 18-Jährige, die im Jahr 2020 deutsche Meisterin und Hamburgs „Sportlerin des Jahres“ wurde, unterlag am Dienstag der an Nummer acht gesetzten Anastasia Tikhonova (WTA 225) mit 1:6, 4:6. „Das Match ist unglücklich gelaufen, die Gegnerin war echt stark, und es war mein erstes Hardcourt-Turnier seit langer Zeit. Ich habe den ganzen Sommer auf Sand gespielt“, sagte die Lokalmatadorin vom Club an der Alster. Für sie ist die Niederlage ein Wermutstropfen in einem ansonsten furiosen Jahr: Der Teenager verbesserte sich von Position 708 (zum Jahresende 2021) bis auf Platz 262. Das ist ihre Karriere-Höchstplatzierung, die sie in dieser Woche einnimmt. Im Jahr 2022 standen für sie zwei Finalteilnahmen bei 60.000-Dollar-ITF-Turnieren (in Hechingen und Prag) als herausragende Resultate zu Buche. Am Ende des Tages hatte Akugue dann doch noch Grund zur Freude: Sie gewann an der Seite der 19-jährigen Mara Guth (Usingen/WTA 548) ihr Doppel gegen Ekaterine Gorgodze/Elizaveta Koklina mit 6:7 (1), 6:3, 10:6. „Mit dem Doppelsieg jetzt bin ich mega happy und insgesamt zufrieden mit dem Tag. Ich bin sehr glücklich, noch im Turnier zu sein“, sagte Akugue. Neue DTB-Sportdirektorin Rücker stellt dem Turnier ein gutes Zeugnis aus Am Dienstag gab es hohen Besuch beim „kleinen Combined Event“ in der Hansestadt: Veronika Rücker, die neue Sportdirektorin des Deutschen Tennis Bundes (DTB), schaute sich die Veranstaltung vor Ort an. Und sie stellte dem Hamburg Ladies & Gents Cup, der ein ATP-Challenger-Turnier der Kategorie 80 für die Männer (Preisgeld: 45.730 Euro) und ein 60.000-Dollar-ITF-Event für die Frauen umfasst, ein gutes Zeugnis aus: „Neben den guten räumlichen Voraussetzungen bin ich besonders beeindruckt, mit wie viel Engagement und Leidenschaft das Team um Turnierdirektor Björn Kroll dieses Event umsetzt. Ich habe den Eindruck, dass sich die Spielerinnen und Spieler hier besonders wohlfühlen. Hamburg ist und bleibt ein wichtiger Standort für Tennisdeutschland“, sagte Rücker. In Begleitung von DTB-Geschäftsführer Peter Mayer sah sie sich unter anderem das deutsche Nachwuchs-Doppelduell zwischen Nastasja Schunk (Ludwigshafen)/Ella Seidel (Hamburg) und Tessa Johanna Brockmann (Uetersen)/ Carolina Kuhl (Fürth) an, das Schunk und Seidel mit 7:6 (0), 6:3 für sich entscheiden konnten. Die 17-jährige Seidel (ebenfalls vom Club an der Alster) ist die zweite Hamburgerin im Damen-Hauptfeld. Sie greift an diesem Mittwoch ins Turniergeschehen ein. Die Nummer 656 der Weltrangliste, die wie Akugue eine Wildcard erhalten hat, trifft im zweiten Match nach 10 Uhr auf dem Center Court auf die an Position fünf gesetzte Georgierin Gorgodze (WTA 161). Als dritte Hamburgerin wäre Eva Lys (WTA 134) direkt fürs Hauptfeld qualifiziert gewesen; die 20-Jährige musste nach ihrem Triumph beim 60.000-Dollar-ITF-Turnier im slowakischen Trnava am Sonntag aber verletzungsbedingt absagen. Nachwuchshoffnung Schunk unterliegt im deutschen Duell Yana Morderger Für eine Überraschung im Damenfeld sorgte Qualifikantin Yana Morderger (Dortmund /WTA 530), die die hochgehandelte Nastasja Schunk (19 Jahre/WTA 204) im deutschen Duell mit 6:4, 5:7, 6:3 bezwang. Bei den Herren gelang dem Qualifikanten Julian Lenz (ATP 439) ein unerwarteter Coup: Der 29-jährige Gießener rang mit seinem starken Aufschlag und seiner gewaltigen Vorhand den an Nummer drei gesetzten Österreicher Dennis Novak (ATP 152) mit 4:6, 6:1, 7:6 (3) nieder. „Ich kenne ihn schon ewig, wir sind der gleiche Jahrgang, wir sind zusammen groß geworden in der Jugend, ich glaube, wir haben noch nie gegeneinander gespielt, aber ich wusste, dass er ein sehr gefährlicher Spieler ist. Insofern musste ich heute das auf den Platz bringen, was mich auszeichnet – den Aufschlag und die Vorhand – und das hat ab dem zweiten Satz sehr gut geklappt“, sagte Lenz, der außerdem betonte: „Ich habe coole Erinnerungen an Hamburg. Hier habe ich mich 2019 am Rothenbaum durch die Qualifikation gespielt und dann gegen Fabio Fognini auf dem Center Court gespielt.“ Ein Lob erhielt Lenz von Michael Kohlmann, dem „Head of Men’s Tennis“ beim DTB: „Das war ein starker Sieg. Das zeigt, dass die Qualifikanten einen kleinen Vorteil haben, weil sie schon zwei Matches mit den Gegebenheiten erlebt haben. Die Halle ist ziemlich speziell, der Boden ist sehr langsam. Es hat sich heute wieder bewahrheitet, dass die Qualifikanten keine leichten Lose sind, auch nicht für gesetzte Spieler wie Dennis“, sagte Kohlmann. Der Bundestrainer freute sich auch über die Leistung des mit einer Wildcard ausgestatteten Nachwuchsmanns Marko Topo (ATP 462). Der 19-Jährige aus Gräfelfing bezwang den 32-jährigen Münchner Routinier Jeremy Jahn (ATP 642), der sich über die Qualifikation in Hauptfeld gespielt hatte, mit 3:6, 6:4, 6:3. „Marko Topo ist ein sehr talentierter Spieler. Er hat sich in diesem Jahr auf ein Ranking von 450 hochgespielt, aber er hat noch ein weitaus höheres Potenzial, und ich hoffe, dass er hier noch die ein oder andere Runde gewinnen kann, um den nächsten Schritt zu schaffen“, sagte Kohlmann. Kostenloser Eintritt an allen Turniertagen Der Hamburg Ladies & Gents Cup wird insbesondere von der Stadt Hamburg (Active City), der Regionalliga Nord-Ost, der Herrenprofitennisorganisation ATP und dem DTB unterstützt. Die Tableaus und Spielpläne sind HIER abrufbar. Der Eintritt für Zuschauer*innen ist an allen Turniertagen kostenlos. Veranstaltungsort ist die Halle des Hamburger Tennis-Verbandes (Bei den Tennisplätzen 77, 22119 Hamburg). Fotomaterial zur kostenfreien Nutzung in Verbindung mit dem Turnier und unter Angabe des Bildnachweises (Witters Sportfotografie) finden Sie HIER.
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