Der Verband
02.11.2024
Mona Barthel nach Dreisatz-Krimi mit Heimspiel-Finale: "Das Glück scheint in dieser Woche irgendwie auf meiner Seite zu sein."
Vier vergebene Matchbälle. Nur 13 Prozent (3 von 24) der Breakchancen genutzt. Es sind Statistiken, mit denen die meisten Tennisprofis als Verlierer vom Platz gehen. Doch nicht so Mona Barthel. Die Neumünsteranerin und ihre tschechische Gegnerin Barbora Palicova lieferten sich einen packenden Dreisatz-Fight. Mit dem besseren Ende für die Deutsche. Nach zweieinhalb Stunden Nettospielzeit und einer emotionalen Achterbahnfahrt siegte die 34-Jährige im Tiebreak des dritten Satzes (8:6). Am Ende steht ein 3:6 6:3 7:6 auf der Anzeigetafel. "Es war ein super enges Spiel mit so vielen Aufs und Abs und es hätte wirklich in beide Richtungen gehen können. Ich freue mich riesig, dass ich morgen im Finale bin", zeigte sich Barthel im Anschluss an die Partie erleichtert.
Gerade der letzte Satz hatte es in sich und bot den zahlreichen Zuschauern, die den Weg in die Hamburger Verbandshalle gefunden hatten, tolles und vor allem spannendes Tennis. Die Norddeutsche diktierte häufig von der Grundlinie, erarbeitete sich zahlreiche Chancen zum Break. Doch ihre 20-jährige Gegnerin aus Tschechien kämpfte bis zum Umfallen und brachte immer wieder den Ball zurück ins Feld. Die ersten Matchbälle bei 4:5 aus Sicht von Palikova wehrte die Rechtshänderin bravourös ab. Und so trieben beide Akteurinnen die Spannung bis zum Anschlag und der Tiebreak musste die Entscheidung bringen. " Das Match geht weiter und man muss einfach ruhig bleiben und hoffen, dass der eigene Matchplan aufgeht", so Barthel über die Schwierigkeit eines entscheidenden Tiebreaks im dritten Satz. Auch hier zeigte sich das gleiche Bild. Barthel vergab zwei weitere Matchbälle, weil die Tschechin viele Bälle stark aus den Ecken kratzte. Doch beim fünften Matchball war es dann so weit und Barthel konnte erleichtert die Siegerfaust ballen.
Im morgigen Finale trifft sie auf Sonay Kartal. Die in Hamburg topgesetzte Britin hatte bei ihrem 6:3 6:2-Erfolg gegen die Finnin Anastasia Kulikova deutlich weniger Mühe. Die formstarke Rechtshänderin, die in diesem Jahr bereits einen Titel auf der WTA-Tour feiern konnte, unterstrich ihre Favoritenrolle beim mit 60.000 US-Dollar (ca. 55.000 Euro) dotierten Hartplatz-Event. Mit Blick auf das Endspiel sagte die 23-Jährige: "Ich freue mich auf das Finale. Mit dem Publikum im Rücken wird Mona sicherlich leicht favorisiert sein, aber ich hoffe, dass ich die Party crashen kann."
Wer den Titel im Einzel holt, wird also morgen entschieden. Das Endspiel im Doppel bildetet hingegen schon heute den Auftakt am siebten Turniertag. Dort trafen Riya Bhatia (Indien) und Lian Tran (Niederlande) auf das Doppel Madeleine Brooks (Großbritannien) und Isabelle Haverlag (Niederlande). Der Beginn gestaltete sich bis zum 2:2 recht ausgeglichen. Doch dann unterstrich das britisch-niederländische Doppel ihren Status als Favoriten. Nach knapp über einer Stunde Spielzeit sicherten sich beide nach einem 6:3 6:2 den Titel bei der ITF75-Veranstaltung.
Das Endspiel im Einzel startet am Sonntag um 13 Uhr.
Bereits ab 9 Uhr wird es eine Mini-Cup-Veranstaltung für Kinder geben.
Spitzentennis zum Nulltarif
Unterstützt wird das Turnier, neben Titelsponsor Henssler at Home, erneut von der Hansestadt Hamburg (Active City), dem Deutschen Tennis Bund (DTB), der Regionalliga Nordost und den Tennisverbänden Hamburg und Schleswig-Holstein.
Der Eintritt ist an allen Tagen frei.
Foto: Mona Barthel
Credit: Witters