Der Verband
15.03.2024
Nachwuchsstar Alexander Blockx geht beim Challenger Hamburg weiter seinen Weg
Alexander Blockx, der jüngste Spieler im Hauptfeld des dieswöchigen Challenger Hamburg, ist mit seinen 18 Jahren schnell zu einem der vielversprechendsten Talente im Herrentennis herangereift. Der Belgier erreichte nach dem Gewinn des Juniorentitels im Einzel bei den Australian Open 2023 - als erster männlicher Spieler seines Landes überhaupt in Melbourne - und der Finalteilnahme im Doppel, die Spitzenposition in der Juniorenweltrangliste.
Während seines Übergangs zum Profitennis, beeindruckte Blockx weiterhin mit seinen konstanten Leistungen und stellte seine Fähigkeit unter Beweis, auf höchstem Niveau mithalten zu können. Mit jedem Match sammelt der Teenager wertvolle Erfahrungen und demonstriert sein Potenzial, zu einer der künftigen Größen im Herrentennis zu werden.
Wir trafen uns mit der Nummer 307 der Welt, der im vergangenen Jahr seine ersten beiden Titel auf der ITF World Tennis Tour in Sunderland und Glasgow gewann, zu einem Interview.
Alexander, wie würdest du deinen eigenen Spielstil beschreiben?
Alexander Blockx: Ich bin ein Allrounder. Ich kann sowohl gut verteidigen als auch angreifen. Mein Aufschlag ist ziemlich gut. Ich denke nicht, dass es einen bestimmten Schlag gibt, der heraussticht. Ich kann ein bisschen von allem, aber es gibt immer noch viele Dinge, die verbessert werden müssen, insbesondere in schwierigen Situationen während eines Spiels.
Wie bist du zum Tennis gekommen und was hat dich dazu inspiriert, Profi zu werden?
Ich habe mit Tennis angefangen, als ich fast vier Jahre alt war. Ich war bei einem Turnier, um meinem älteren Bruder beim Spielen zuzusehen. Philippe Cassiers, der heute mein Trainer ist, hat meine Eltern gefragt, ob der kleine Junge nicht auch ein paar Bälle schlagen möchte. So hat es angefangen. Seitdem spiele ich fast jeden Tag und bin immer mit meinem Coach zusammen. Es war eine lange Reise, die ich weiterhin genieße. Das ist das Wichtigste.
Wo bist du ansässig? Und bekommst du Unterstützung vom Belgischen Tennisverband?
Ich lebe in Antwerpen im flämischen Teil Belgiens und trainiere auf dem Verbandsgelände. Sie unterstützen mich sehr und dafür bin ich dankbar. Mein Trainer, der mit mir hier in Hamburg ist, ist Tom Devries, der Cheftrainer des Verbandes. Er reist ab und zu mit mir. Es funktioniert wirklich gut.
Wie würdest du die Situation des belgischen Tennis im Allgemeinen beschreiben?
Vor zwanzig Jahren hatten wir wahrscheinlich mehr Spieler an der Spitze: darunter Malisse, Rochus und so weiter. Jetzt gibt es weniger Spieler, aber viele junge sind kurz davor, den Durchbruch zu schaffen. Neue Turniere in Belgien helfen bei diesem Prozess. Es geht in die richtige Richtung und hoffentlich bekommen wir in Zukunft noch mehr Tennis-Events.
Du bist eines der vielversprechendsten Talente des Landes. Du hast letztes Jahr den Juniorentitel bei den Australian Open gewonnen. Wie war die Erfahrung Down Under?
Sehr gut. Es war mein erstes Mal in Australien. Die Bedingungen waren nicht so einfach, da es sehr heiß war. Aber ich habe es gut gemeistert. Ich war an Position drei gesetzt und bin mit dem Ziel angetreten, das Turnier zu gewinnen. Letztendlich habe ich dies auch geschafft. Es war für mich nicht wirklich eine Überraschung, aber es fühlt sich trotzdem immer noch unglaublich an, einen Grand-Slam Titel gewonnen zu haben.
Was sind die Hauptherausforderungen, um sich auf Profi-Ebene zu etablieren?
Am Anfang war es hart. Bei meinen ersten Futures-Turnieren musste ich mich wirklich an die Turniere und die Gegner gewöhnen. Du beginnst wieder bei null. Du hast keine Punkte auf deinem Konto und keine Erfahrung. Aber ich habe es geschafft, mich schnell anzupassen und musste nicht zu viele Futures spielen. Bei denen ich angetreten bin, habe ich gut abgeschnitten, besonders gegen Ende der letzten Saison. Jetzt läuft es auch auf Challenger-Ebene gut. Es gibt immer noch Verbesserungspotential, aber ich spüre, dass es von Tag zu Tag besser wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich vielleicht einen großen Titel gewinnen kann. Ich freue mich darauf, diesen Weg weiterzugehen.
Du hast zwei Titel auf dem Pro Circuit bei Turnieren in Großbritannien in der Halle auf Hartplätzen gewonnen. Sind das deine bevorzugten Bedingungen?
Ja, bei weitem. Ich habe mein ganzes Leben lang unter diesen Bedingungen trainiert. Ich habe mich in Antwerpen für mein erstes ATP-Tour-Hauptfeld qualifiziert und auch zwei Challenger-Halbfinals Indoors auf Hartplatz erreicht. Die Ergebnisse zeigen, dass dies meinem Spiel am besten entspricht, zumindest im Moment. Natürlich möchte ich auch auf anderen Belägen besser werden.
Was sind deine Hobbys abseits des Platzes?
Manchmal verbringe ich gerne Zeit mit Videospielen oder schaue mir einige Serien und Filme auf Netflix an. Ich bin nicht der Typ, der oft ausgeht und Partys besucht. Ich bin eher etwas für mich alleine.
Magst du andere Sportarten?
Ich mag die Formel 1 und verfolge auch die Netflix-Serie "Drive to Survive". Früher habe ich auch viel Fußball verfolgt, heute jedoch mehr so intensiv.
Bist du zum ersten Mal in Hamburg?
Nein, ich habe vor vier Jahren bei einem Junioren-Turnier der Kategorie 4 hier gespielt, kurz bevor die Pandemie ausbrach. Sie haben das Turnier schließlich wegen Covid mitten unter der Woche abgebrochen. Ich erinnere mich, dass wir uns für ein Doppelmatch aufgewärmt haben, und dann kam der Referee und sagte uns, dass wir 10 Minuten Zeit haben, den Club und das Land zu verlassen. Es war verrückt und eine einmalige Erfahrung.
Was können wir diese Woche noch von dir erwarten?
Ich hoffe, dass ich es bis zum Ende schaffe. Ich habe in meinen ersten beiden Matches zwei sehr gute Spieler (Maks Kasnikowski und Yunchaokete Bu) geschlagen. Es wird immer schwieriger. Ich versuche einfach, mein Bestes zu geben, und dann werden wir sehen.
Vielen Dank und alles Gute.
Foto: Witters
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