Pablo Carreno Busta ist der strahlende Sieger der Hamburg European Open 2021. Im Endspiel des Sandplatzklassikers am Rothenbaum krönte der 30-Jährige seine starke Turnierwoche mit einem hochverdienten 6:2 und 6:4-Erfolg über den Serben Filip Krajinovic und gewann damit den bisher größten Titel seiner Karriere. Carreno Busta ist damit der erste spanische Sieger am Rothenbaum seit Rafael Nadal im Jahr 2015.
Vor zwei Jahren stand Carreno Busta bereits im Halbfinale der Hamburg European Open – dort verlor er gegen den späteren Finalisten und den Sieger 2020 Andrey Rublev. Diesmal ist der Knoten geplatzt. Der Spanier gab im Verlauf der Turnierwoche keinen Satz ab und trat auf dem Weg zu seinem Titel enorm dominant auf. Nach gerade einmal 1:22 Stunde verwandelte er seinen ersten Matchball. „Als ich vor zwei Jahren das erste Mal hierher nach Hamburg kam, fühlte ich gleich eine besondere Beziehung zu diesem Turnier“, sagte Pablo Carreno Busta nach seinem Titelgewinn, „mein Team und ich haben uns auf der Anlage und diesem wunderbaren Center Court sehr wohl gefühlt.“
Carreno Busta, der am Montag in Hamburg seinen 30. Geburtstag feierte, war im Finale vor 3500 Zuschauer*innen auf dem Center Court der deutlich stabilere Spieler. Beiden Akteuren war anzumerken, dass an diesem Nachmittag extrem viel auf dem Spiel stand. Krajinovic wollte in seinem vierten ATP-Finale endlich seinen ersten Turniersieg feiern, für Carreno Busta ging es um den wichtigsten Titel seiner Laufbahn.
Der Mann aus Gijon war der bessere Aufschläger, agierte extrem druckvoll (27:7 Winner) und nutzte alle seine drei Breakchancen. Krajinovic konnte dagegen nicht an die starken Leistungen der vergangenen Matches anknüpfen, geriet in den langen Grundlinienduellen immer wieder unter Zugzwang und hatte vor allem bei Aufschlag des Spaniers kaum etwas zu bestellen. „Glückwunsch Pablo, du warst heute der klar Bessere und hast verdient gewonnen. Das heute war mein viertes Finale, aber ich hoffe, es wird der Tag kommen, an dem ich gewinne“, sagte Filip Krajinovic und ergänzte mit der einen oder anderen Träne im Auge: „Es war großartig hier zu spielen und ich hab es sehr genossen.“
Durch den Finaleinzug in Hamburg verbessert sich der Serbe in der Weltrangliste auf Position 35, für Carreno Busta, der sich unmittelbar nach der Siegerehrung auf den Weg zu den Olympischen Spielen machte, ging es im ATP-Ranking auf Position elf.
Doppel-Triumph für Pütz und Venus Für den einen ist es die erfolgreiche Titelverteidigung, für den anderen eine echte Premiere. Tim Pütz aus Frankfurt und der Neuseeländer Michael Venus haben sich in einem abwechslungsreichen Finale den Doppel-Titel bei den Hamburg European Open 2021 gesichert! Pütz/Venus bezwangen Kevin Krawietz und Horia Tecau (Deutschland/Rumänien) nach 1:41 Stunden mit 6:3, 6:7 (3) und 10:8. Venus verteidigte damit den Rothenbaum-Titel, den er im vergangenen Jahr an der Seite des Australiers John Peers gewonnen hat. Pütz beerbt Karl Meiler als letzten deutschen Doppel-Sieger in Hamburg. Meiler gewann 1977 an der Seite des Australiers Bob Hewitt – jetzt ist diese Durststrecke beendet.
Dabei entwickelte sich das Doppel-Finale zu einer echten Achterbahnfahrt: Pütz/Venus führten im zweiten Satz mit 6:3, 5:1 und sahen bereits wie die sicheren Sieger aus. „Bei 1:5 im zweiten Satz haben wir uns dann gedacht, dass wir auch mal anfangen müssen“, sagte Kevin Krawietz nach der spektakulären Aufholjagd, die er zusammen mit Horia Tecau startete. Krawietz/Tecau wehrten einen Matchball ab und erzwangen nicht nur den Tie-Break, sondern auch einen entscheidenden Match-Tie-Break. Hier hatten dann Pütz/Venus den längeren Atem: „Ihr seid uns echt zwei Sätze lang richtig auf die Nerven gegangen. Danach wurden wir besser. Aber am Ende habt ihr es verdient. Es hat so viel Spaß gemacht, in einem so großen Stadion vor so vielen Leuten ein Finale spielen zu dürfen. Das ist nicht nur in diesen Zeiten nicht selbstverständlich und etwas ganz Besonderes. Dafür spielen wir Tennis“, sagte Finalist Krawietz unter dem Jubel der Hamburger Tennisfans.
„Jungs, das war ein unglaubliches Comeback. Ich hätte nicht gedacht, dass es so eng wird“, sagte anschließend Tim Pütz, der mit dem Triumph in Hamburg nicht nur sein größten Karrieretitel, sondern auch den dritte Turniersieg in diesem Jahr feierte. Der Frankfurter rangiert ab Montag auf Platz 33 der Weltrangliste. So gut war der Hesse noch nie positioniert. „Ich wünsche Euch natürlich für die nächsten Turniere alles Gute, Kevin Dir natürlich vor allem für nächste Woche“, sagte Pütz an die Adresse von Krawietz mit dem er gemeinsam bei den Olympischen Spielen in Tokio für Deutschland auf Medaillenjagd gehen wird.
Text: Presse Hamburg European Open/ Foto: Valeria Witters
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