Der Verband
25.10.2021
Schweizer Paul und Kroatin Ruzic siegen bei ITF Future Nord
Der Schweizer Jakub Paul und die Kroatin Antonia Ruzic haben das ITF Future Nord in der Hamburger Verbandshalle gewonnen. Bei Deutschlands einzigem kombinierten Damen- und Herren-ITF-Turnier, das mit je 25.000 US-Dollar dotiert ist, siegte der 22-jährige Eidgenosse Paul am Sonntag im Finale mit 6:4, 6:2 gegen den 21 Jahre alten deutschen Wildcard-Inhaber Henri Squire (ATP 614). Die 18-jährige Ruzic (WTA 727), wie Paul ungesetzt, profitierte beim Stand von 6:2, 4:1 von der Aufgabe der prominenten Ungarin Timea Babos (WTA 149). Die ehemalige Doppelweltranglisten-Erste Babos, die auch schon drei WTA-Titel im Einzel gewonnen hat, bestritt ihr Comeback-Turnier nach fünf Monaten Verletzungspause. Sie hatte wegen Hüft- und Achillessehnenproblemen an ihrem linken Bein auch Olympia verpasst. Im Endspiel bereitete ihr linkes Bein ihr nun wieder Schmerzen, diesmal im Adduktorenbereich.
„Es tut mir sehr leid, dass ich das Finale nicht zu Ende spielen konnte“, sagte die 28-jährige Babos mit Tränen in den Augen, die bei 1:4 im zweiten Satz noch ein „Medical Timeout“ genommen hatte, aber dann feststellen musste, dass sie keinen Ballwechsel mehr spielen konnte. Die vierfache Grand-Slam-Turniersiegerin im Doppel (zwei Australian-Open- und zwei French-Open-Titel gemeinsam mit der Französin Kristina Mladenovic) lobte das Organisationsteam des ITF Future Nord um Turnierdirektor Björn Kroll: „Ich hatte elf Jahre lang kein 25.000-Dollar-Turnier mehr bestritten, und ich muss sagen, dass die Organisation sehr professionell und sehr herzlich war.“ Dennoch ergänzte sie mit einem Augenzwinkern: „Ich wäre nicht ehrlich, wenn ich sagen würde, dass ich hoffe, wiederzukommen. Ich hoffe aber, dass ich nächstes Jahr für das Rothenbaum-Turnier nach Hamburg zurückkomme.“ Für die erst 18-jährige Ruzic war es ihr zweiter Titel bei einem 25.000er-ITF-Turnier, nachdem sie bereits in der Vorwoche im portugiesischen Lagos gewonnen hatte.
Auch für den Herren-Sieger Jakub Paul war es sein zweiter Titel auf dem 25.000er-Future-Level. Er hatte im August auf Sand in Muttenz in seinem Heimatland triumphiert. „Dieser Erfolg hat mir wichtige Erfahrung gegeben. Ich freue mich, dass ich hier in Hamburg noch einmal so aufspielen konnte wie dort“, sagte Paul. Und er freute sich auch darüber, dass die Schweiz die erfolgreichste Nation beim Future Nord gewesen ist. „Es waren Schweizer Festspiele. Toll, dass die kleine Schweiz hier drei Titel nach Hause geholt hat!“ Den Herren-Doppeltitel hatten sich Yannik Steinegger und Leandro Riedi gesichert, im Damen-Doppel hatte die Schweizerin Ylena In-Albon an der Seite der Lettin Kamilla Bartone gesiegt.
Über den sehr starken Schweizer Nachwuchs sagte „Kubi" Paul: „Es ist sehr toll, dass wir jetzt sechs, sieben Jungs in einem Alter von 18 bis 24 haben, die auf einem guten Level spielen. Swiss Tennis macht einen super Job in der Nachwuchsarbeit. Und natürlich hat es auch mit Roger zu tun, da er die Jüngeren motiviert. Aber so einen wie ihn wird es nur einmal geben.“
Dankesworte von Turnierdirektor Kroll an alle Partner und das medizinische Team
Die letzten Worte der Veranstaltung gebürten Turnierdirektor Kroll, es waren Dankenworte: „Ich bedanke mich bei der Stadt Hamburg für die großzügige Unterstützung, ich bedanke mich bei der Regionalliga Nord-Ost als Veranstalter, beim Deutschen Tennis Bund, bei meinem ganzen Team und vor allem bei der Ärzte-, Physio- und Testing-Crew, dass bei uns das Motto ,Safety First' lautete und wir keinen einzigen Corona-Fall hatten." Außerdem betonte Kroll: „Sportlich haben wir hier hochklassiges internationales Tennis gesehen. Einige Gesichter wird man in Zukunft sicher auf der großen Bühne erleben. Ich denke, dass unser Future Nord eine Bereicherung für den Tennis-Standort Hamburg ist. Und wir sind auf einem guten Weg, dass es auch in den nächsten drei Jahren in Hamburg bleiben kann."
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