Der Verband
23.10.2022
Spanierin Masarova und Schweizer Ritschard gewinnen die Titel beim Hamburg Ladies & Gents Cup
Hamburg (23.10.2022) – Die Spanierin Rebeka Masarova und der Schweizer Alexander Ritschard sind die Champions des Hamburg Ladies & Gents Cups. Die an Position sechs gesetzte Masarova (WTA 180) besiegte im Endspiel von Deutschlands größtem Hallen-Winterturnier die topgesetzte Belgierin Ysaline Bonaventure (WTA 118) mit 6:4, 6:3. Ritschard (ATP 216) setzte sich vor rund 250 Zuschauer*innen in der Hamburger Verbandshalle in einem rein Schweizer Endspiel gegen Henri Laaksonen (ATP 182) durch, gleichbedeutend mit seinem ersten Challenger-Titel. Der 28-jährige Züricher Ritschard lag mit 7:5, 6:5 in Führung, als sein zwei Jahre älterer Davis-Cup-Teamkollege wegen einer Verletzung am Hüftbeuger aufgab.
„Mein erster Challenger-Titel bedeutet mit sehr viel, es war eine harte Woche, und ich hatte viele harte Matches. Irgendwie konnte ich heute den Sieg davonstehlen“, sagte der bescheidene Ritschard, der während der Siegerehrung mit emotionalen Worten den Titel seiner an Brustkrebs erkrankten Mutter widmete. Der Eidgenosse, der das Jahr 2022 gerne mit einem Top150-Ranking abschließen möchte, erhielt für seinen Sieg bei dem Challenger-Event der 80er-Kategorie neben den 80 Weltranglistenpunkten noch 6200 Euro. Der Siegerscheck der Damen fiel etwas höher aus: Die in der Schweiz geborene Tennis-Kosmopolitin Masarova, die eine spanische Mutter und einen slowakischen Vater hat, bekam ein Preisgeld in Höhe 8300 Euro. Bei den Frauen hatte das Turnier den Status eines 60.000-Dollar-ITF-World-Tour-Events.
Siegerin Masarova schwärmt von der Wohlfühl-Atmosphäre in Hamburg
Die 23-Jährige war sehr happy mit ihrem Erfolg über die favorisierte Bonaventure: „Ich bin super froh, dass ich heute mein bestes Niveau rausholen konnte.“ Und sie fand sehr lobende Worte für das Veranstaltungsteam des Hamburg Ladies & Gents Cups: „Das Turnier hat mir sehr gefallen; die Organisation war super, alle waren sehr nett. Man hat wirklich gespürt, dass man sich große Mühe gegeben hat, dass sich die Spielerinnen wohlfühlen.“
Turnierdirektor Björn Kroll zeigte sich sehr zufrieden, dass das Turnier organisatorisch sehr gut über die Bühne ging, schließlich hatten er und sein Team nur dreieinhalb Wochen Vorbereitungszeit für das kurzfristig im Turnierkalender ergänzte „Combined Event“. Als Ursache dafür, dass alles so reibungslos lief, nannte Kroll, dass er bei 90 Prozent des Staffs auf Mitarbeiter*innen der Hamburg European Open zurückgreifen konnte. Kroll selbst arbeitet beim Rothenbaum-Turnier als Personalchef. Er betont: „Wir sind einfach ein extrem eingespieltes Team, sonst hätte man ein solches Turnier nicht in Rekordzeit auf die Beine stellen können.“
Aus dem Rothenbaum-Team wurden für den Hamburg Ladies & Gents Cups unter anderem rekrutiert: Turnierarzt Dr. Volker Carrero, Ballkinder-Chefin Shakira-Jil Habersaat, das langjährige Preisgeld-Duo Monika Leck und Daniela Rudius, Players‘-Center-Leiterin Lisa Fuchs, Pressesprecherin Inga Radel, Ticketing-Leiterin Ann-Berit Kerker, die diesmal für die Akkreditierungen zuständig war, „Chief of Officials" Frank Montag, Joseph Krainhöfner, sonst Sales Manager, diesmal für das Spieler*innenhotel verantwortlich, Alexander Grau (Court-Service/Auf- und Abbau), Joshua Owart (rechte Orga-Hand von Björn Kroll/Transport), Rothenbaum-Wäsche-Service-Legende Birgit Schramm sowie zahlreiche Volunteers.
Rothenbaum-Turnierdirektorin Reichel supportet das „kleine Combined Event"
Die ausdrückliche Unterstützung hatte Kroll auch von Sandra Reichel, der Turnierdirektorin der Hamburg European Open, die einige Mitarbeiter*innen extra für die Turnierwoche freistellte. Reichel stattete dem Hamburg Ladies & Gents Cup am Turniermontag auch selbst einen Besuch ab. „Ich finde es fantastisch, dass neben den Hamburg European Open in der Stadt noch ein weiteres kleines ‚Combined Event’ ausgerichtet wird“, sagte sie. „Es ist toll, dass so viele Team-Mitglieder vom Rothenbaum auch beim Hamburg Ladies & Gents Cup zu sehen sind. Ohne sie wäre es wohl nicht gegangen. Together we are strong!“
Die Siegerehrung nahmen am Sonntag Matthias von Rönn, der Präsident des Hamburger Tennis-Verbandes (HTV), und Sportwart Jens Kröger vor. Das Turnier wurde insbesondere von der Stadt Hamburg (Active City), allen Verbänden der Regionalliga Nord-Ost, der Herrenprofitennisorganisation ATP und dem DTB unterstützt. „Mein großes Dankeschön gilt allen Partnern und Sponsoren. Wenn wir weiterhin einen solchen Support erhalten, möchten wir dieses Turnier sehr gern hier in Hamburg etablieren“, betonte Turnierdirektor Kroll.
Er freute sich auch besonders über den Zuschauer*innenzuspruch – im Verlauf der Turnierwoche strömten rund 2200 Besucher*innen in die Verbandshalle: „So viele Tennisfans habe ich hier bei einem Turnier noch nie gesehen“, sagte er. Ganz bewusst galt die ganze Turnierwoche freier Eintritt. „Wir wollten den Hamburger*innen die Möglichkeit geben, Weltklassetennis und die Stars von morgen aus nächster Nähe kostenlos zu erleben. Insbesondere in einer Zeit, in der zwei Jahre Corona-bedingt viele Events ohne Zuschauer*innen stattfanden und in der aktuell viele Menschen ihr Geld beisammen halten müssen", erläuterte Kroll. Darüber hinaus wurde ein Inklusionstag mit Schnuppertennis für Gehörlose angeboten, und es fand, unterstützt von der Alexander-Otto-Sportstiftung, eine „Tennis for free"-Aktion für Kinder und Jugendliche statt.