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22.10.2020

Stodder als letzter Deutscher im Einzel ausgeschieden – Auch die deutschen Doppel-Youngster scheitern knapp

Der Siegeszug des Berliners Timo Stodder beim ITF Future Nord in Hamburg ist am Donnerstag gestoppt worden. Als letzter verbliebener Deutscher unterlag der 24-Jährige vom LTTC Rot-Weiss im Viertelfinale dem an Position drei gesetzten früheren Junioren-Weltranglisten-Ersten Chun Hsin Tseng (ATP 287) mit 3:6, 6:4, 3:6. Der 19-Jährige aus Taiwan, der 2018 die Junioren-Grand-Slam-Turniere von Paris und Wimbledon gewonnen hatte und bei den Australian Open im Finale stand, hatte in der ersten Runde bereits den Hamburger Lokalmatador Marvin Möller (Club an der Alster) aus dem Turnier geworfen. Chun Hsin Tseng gehört der Talentschmiede der Mouratoglou Tennis Academy an.

                     War die Nummer 1 der Juniorenweltrangliste: Chun Hsin Tseng
 
Der auf Weltranglistenposition 1056 geführte Timo Stodder zog trotz der Dreisatz-Niederlage ein sehr positives Turnierfazit, zumal er als einziger Deutscher das Viertelfinale erreicht hatte. Stodder, der sich durch die Finalteilnahme beim Anfang Oktober ausgetragenen Wildcard-Turnier die Hauptfeldteilnahme erspielt hatte, sagte nach der Partie gegen Tseng: „Ich bin mit wenig Erwartungen hierher gefahren und wollte einfach mein Bestes geben. Ich konnte in der zweiten Runde an meine gute Leistung anknüpfen. Auch in der dritten Runde heute habe ich eigentlich gut gespielt. Es sind nur ein paar Kleinigkeiten gewesen, die den Unterschied gemacht haben. Er spielt halt auf diesem Niveau immer wieder. In diese Routine muss ich auch einfach kommen, und dann bin ich mir sicher, dass ich dieses Match auch gewinnen könnte.“
 
Timo Stodder, der sich als variablen Allrounder mit starkem Rückhand-Slice und unbändigem Ehrgeiz beschreibt, will nach vier Jahren College-Tennis an der University of Tennessee und einem Abschluss in „Finance“ nun zunächst einmal ein paar Jahre Tennis spielen. „Jetzt bin ich erst einmal froh, dass ich mit meinem Bachelor meine berufliche Karriere etwas abgesichert habe. Dennoch würde ich sehr gern die Tenniskarriere erstmal bevorzugen. Corona hat mir in diesem Jahr leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich hoffe, dass es jetzt wieder richtig losgeht mit den ganzen Turnieren. Ich will definitiv in den nächsten zwei bis drei Jahren die Top-300 anpeilen.“
 
Stodders-Bezwinger Chun Hsin Tseng trifft nun im Halbfinale in der oberen Tableau-Hälfte am Freitag auf den Italiener Raul Brancaccio (ATP 389), der sich mit 6:4, 7:5 gegen den US-Amerikaner Stefan Kozlov (ATP 379) durchsetzte. In der unteren Tableau-Hälfte sorgte ein weiterer 19-Jähriger mit erfolgreicher Junioren-Karriere für Furore: Der Brite Anton Matusevich (ATP 576), Juniorensieger im Doppel bei den US Open 2018, bezwang den an Position vier gesetzten Manuel Guinard (Frankreich/ATP 295) mit 6:7 (4:7), 6:2, 6:3.

                      Anton Matusevich spielte sich als Ungesetzter ins Halbfinale


Matusevich, der regelmäßig auf Verwandtschaftsbesuch in Hamburg ist, lobte die Organisation des ITF Future Nord: „Das Turnier ist wundervoll, die Organisation ist großartig, ich mag das Leistungszentrum. Es ist sehr leicht, Trainingsplätze zu bekommen; der Fahrservice ist exzellent. Und ich spiele hier erfolgreich, deshalb fällt es einem noch leichter, das Turnier zu mögen. Ich mag auch die Hamburger City sehr gern, wir fahren hier vier bis fünf Mal im Jahr hin, um meine Großeltern zu besuchen, die oft hier sind.“ Der britische Youngster bekommt es nun mit dem Polen Kacper Zuk (ATP 284), der Nummer zwei der Setzliste, zu tun. Zuk behauptete sich gegen Alex Molcan (Slowakei/ATP 308) mit 6:7 (3:7), 6:3, 6:4.
 
Im Doppel schieden die zwei verbliebenen deutschen Paarungen am Donnerstag im Halbfinale aus – in beiden Partien fiel die Entscheidung im Match-Tiebreak. Der 21 Jahre alte Hamburger Lokalmatador Marvin Möller und der 20-jährige Düsseldorfer Henri Squire unterlagen dem topgesetzten Duo Raul Brancaccio (Italien)/ Mark Vervoort (Niederlande) mit 6:1, 4:6, 6:10. Und die Youngster Lewie Lane (19/ Suchsdorfer SV)/ Benito Sanchez Martinez (18/ SCC Berlin) mussten sich den an Position zwei gesetzten Skandinaviern Viktor Durasovic (Norwegen)/ Markus Eriksson (Schweden) mit 6:4, 1:6, 4:10 geschlagen geben.

Der Turniertag am Freitag beginnt um 12 Uhr mit dem ersten Einzel-Halbfinale. Alle Matches am Freitag werden im Livestream auf der ITF-Media-Plattform übertragen. 

Alle weiteren Informationen zum Future Nord, das die Mitgliederverbände der Regionalliga Nord-Ost gemeinsam veranstalten, finden Sie hier auf der ITF-Website.
                                                   

Fotos: Matchfotos.de / Tennisphoto.de

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